Heinrich wollte, dass sein Werk weitergeführt wird. Eine Gemeinschaft musste die Aufrechterhaltung und den Betrieb der Schutzherberge sicherstellen. Die Bruderschaft St. Christoph war geboren.
Die Herberge zu erhalten war teuer und Heinrich wollte neben der Herberge noch eine Kapelle errichten. Eine kleine Kirche , die dem Heiligen Christophorus, dem Schutzpatron der Reisenden geweiht ist. Um die finanziellen Mittel dafür zu beschaffen, wollte er die geretteten Pilger zu einer immer wiederkehrenden Spende und zu einer Erbschaft überzeugen und sie dauerhaft an die Herberge binden.
Es sollte eine Gemeinschaft entstehen, eine Gemeinschaft der Hilfsbereitschaft, eine Bruderschaft der Barmherzigkeit. Die Geretteten sollten sich zur Nächstenliebe verbrüdern.
Um Mitglieder zu werben, zogen Heinrich und seine Boten vom späten Frühling bis in den Herbst durch ganz Europa. Sie besuchten alle, die selbst einen sicheren Weg über den Arlberg suchten. Sie hatten Bücher bei sich, in die sich die zukünftigen Spender eintragen sollten. Wer sich bereit erklärte, Mitglied der Bruderschaft zu werden – wer sich „brüderte“ – wurde im Botenbuch eingetragen: Wappen, Stand, Name und Höhe der Spende wurden fein säuberlich im Buch vermerkt. Diese Wappen, als Sinnbild für die Mitgliedschaft in der Bruderschaft überzeugten auch manchen Zweifler sich zu verbrüdern.
Die Eintragungen zeichnen die Wege ab, welche Heinrich und seine Helfer vor mehr als 625 Jahren durch Europa gewandert sind. Äußerste Punkte dieser Wanderungen waren Italien, das reiche Sizilien, Böhmen, Polen, Norddeutschland, die Niederlande und die Schweiz.